Kreisfischerverein Vilsbiburg e.V.

Generalversammlung 2018

Erich Huber und Hans Glas seit 60 Jahren beim Fischerverein

Mitgliederzahl des Fischervereins Vilsbiburg steigt seit 6 Jahren, Verein bemüht sich um Biotopverbesserung

 

Eigentlich kann sich Martin Jarosch den stetigen Mitgliederzuwachs nicht erklären, er freut sich aber trotzdem, dass im vergangen Jahr die Mitgliederzahl um 22, auf aktuell 957 gestiegen ist. Die Jugendgruppe zählt 67 Kinder, sie wurden in 9 Schulungen auf das richtige Verhalten am Wasser und im Umgang mit den Fischen geschult. Von der Vereinsverwaltung berichtete Jarosch, dass die Geschäftsräume in Vilsbiburg zum 1. Januar gekauft wurden, die Pachten für den Zuchtweiher in Öd und das Schalkhamer Wasser wurden verlängert, der Preis für die Strecke 3 wurde auf 65 Euro reduziert und die Schonzeiten für Regenbogenforelle und Bachforelle wurde einheitlich vom 1.10. bis 28.02. festgelegt.    

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Sie halten seit 60 Jahren dem Fischerverein die Treue: Erich Huber und Hans Glas

Jarosch betonte in seinem Jahresbericht, dass sich der Verein bemüht den Zustand der Vereinsgewässer zu verbessern, machte aber deutlich, dass sich die Biotope oftmals negativ entwickeln. Vor allem die Verlandung macht Probleme. Am Balkspitz in Vilsbiburg ist das deutlich zu sehen. „Vor 25 Jahren, als ich mit dem Fischen anfing, war es dort 2,50 Meter tief, “ berichtete Jarosch von seinen Erfahrungen, „heute schaut im Sommer der Schlamm heraus.“ Jarosch schätzt, dass die Verlandung an den langsam fließenden Stellen pro Jahr um bis zu 10 Zentimeter voranschreitet. Er zog einen Vergleich mit dem Schöx-Weiher, der durch Schlammeintrag seit Jahren immer seichter wird und jetzt noch knöchel-tief ist. „Der Schlamm, der sich hier ablagert, gelangt an allen anderen Bächen in die Vils.“

Das hat dramatische Auswirkungen auf die Entwicklung der Kieslaicher, vor allem Nasen und Barben können sich fast nicht mehr fortpflanzen. Der Verein versucht sich mit aller Kraft dagegen zu wehren, indem er für die jährliche Reinigung der Kieslaichplätze sorgt und seit ein paar Jahren in die Nasenzucht eingestiegen ist. Außerdem stellte Jarosch fest, dass die Zahl der Kleinlebewesen in der Vils und in den Seitenbächen abnimmt. Im Rahmen der Vereins-Aktion „Fischer machen Schule“ wird mit Kindern eine Gewässeruntersuchung vorgenommen und da zeigt sich, dass man gar nicht viele Kleinlebewesen, wie Larven, Zuckmücken oder Bachflohkrebse findet. Auch das eine Folge der Biotopverschlechterung.

Und Rückschläge sind auch nicht zu vermeiden. Im Juni wurde in Gerzen eine Wasserstandsabsenkung wegen der Reparatur eines Wehres vorgenommen. Da die Temperaturen sehr hoch waren viel die Vils sehr schnell trocken. So kurz nach der Laichzeit hatte das sehr negative Auswirkungen auf die kurz vorher geschlüpften Kleinstfische. „Da hätten wir uns schon gewünscht, dass wir vom Mühlenbesitzer verständigt werden“, sagte Jarosch.

Jörg Kuhn, Geschäftsführer des Fischereiverbandes Niederbayern, berichtete in seinem Grußwort, dass der Verband derzeit an der Möglichkeit arbeitet, Tageskarten und Erlaubnisscheine digital zu vergeben. Das, so Kuhn, würde „nicht nur die Vereinsvorstände entlasten, sondern auch die Landratsämter, die die Karten nicht mehr waschkörbeweise abstempeln müssten.“ Allerdings erlaubt das die derzeitige gesetzliche Lage noch nicht.

Jörg Kuhn forderte den Verein auf, dass man das Landratsamt auffordern könnte die Rechtmäßigkeit der Wasserstandsabsenkung zu klären und eine Ordnungswidrigkeit zu prüfen. „Manchmal, “ so Kuhn ,“muss man auch Wehrhaftigkeit demonstrieren, der Verein braucht nicht alles hinnehmen oder gleich eine Anzeige zu machen.“ Schließlich ist die Hege und Pflege des Biotpos auch die Aufgabe der Fischer, aber das Leben unter Wasser ist halt nicht so sichtbar.

Der Kassenbericht von Kassier Erwin Reiter bescheinigte dem Verein eine positive finanzielle Entwicklung und Sportwart Klaus Rebmann erinnerte an das erfolgreiche Fischerfest 2017. Gewässerwart Florian Forster berichtete von den Besatz- und Zuchtmaßnahmen. Zusätzlich zu den Nasen wurde von der Gruppe um Johann Leierseder im vergangenen Jahr Forellen ausgebrütet und in einem Bach ausgesetzt. Man will jetzt zwei Jahre warten und dann schauen, wie sich die Fische entwickelt haben. Mehrere Laichbürsten wurden im Frühjahr ausgelegt, der Laich im Aquarium ausgebrütet und in den Zuchtweihern des Vereins ausgesetzt. Teichwart Manfred Otttlieb konnte im Herbst viele tausend einjährige und zweijährige Karpfen aus den Zuchtweihern in die Vils einsetzen.

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Die geehrten Mitglieder des Fischervereins Vilsbiburg mit Jörg Kuhn (links) ,Martin Jarosch (2.v.l.) und Bürgermeister Jens Herrnreiter (5.v.r.)